Nordsee-Zeitung vom 04.10.2024

Die 34-jährige Nadja Hayduk aus Schiffdorf hat den Sängerwettstreit „Seebeck am Markt“ in der Stadthalle gewonnen. Für sie war es die 13. Teilnahme. Rund 950 Be- sucher ließen sich von ihren Darbietungen der Songs „What a Difference a Day Makes“ und „Cry to me“ verzaubern. Beim Wettstreit „Seebeck am Markt“ steht die Musik und das Lebensgefühl der 1950er und 1960er Jahre im Mittelpunkt.
Der 13. Versuch ist ein Volltreffer
Die 34-jährige Nadja Hayduk gewinnt beim Sängerwettstreit „Seebeck am Markt“ - 950 Zuhörer sind begeistert
Nordsee-Zeitung vom 04.10.2024

VON JENS GEHRKE
Bremerhaven. Der Sängerwettstreit,,Seebeck am Markt“ hat das Publikum begeistert. Zum 25. Mal eroberte der Rock’n’Roll die Stadthalle. Ве- sonders strahlte am Ende die 34-jährige Nadja Hayduk. Sie errang zum ersten Mal solo den ersten Platz.
„What A Difference A Day Makes“ - für Sängerin Nadja Hayduk hat der Donnerstag einen großen Unterschied gemacht. Mit dem Song, den Dinah Washington 1959 veröffentlichte, gewann sie den beliebten Sängerwettstreit „Seebeck am Markt“. „Ich habe zum 13. Mal mitgemacht. Einfach, weil die Leute hier so lieb sind, ohne den Anspruch, gewinnen zu wollen.“ Dass es dann doch klappte, freute sie umso mehr. Mit einem Lächeln stand sie mit dem goldfarbenen Pokal auf der Bühne.
Mit ihrer souligen Stimme hatte sie Jury und Publikum schon beim ersten Song über- zeugt. Nach dem zweiten Auftritt mit „Cry to me“ flogen ihr die Herzen nur so zu.
Den Sieg widmete sie unter anderem ihrem Großvater, der seinerzeit schon bei der namensgebenden Lokalität „Seebeck am Markt“ sang, einem der beliebtesten Treffpunkte für Jugendliche in den 1950er und 1960er Jahren. Rund 950 Zuhörer waren gekommen, um in der Stadthalle den Wettstreit unter zwölf Sängerinnen und Sängern zu verfolgen.
Die Stimmung war bestens, vor allem im zweiten Durchgang wurde auch kräftig getanzt – von Twist bis Rock’n’Roll. Stil- echt wirbelten bei vielen Besucherinnen die Petticoats oder glänzten bei den Herren schwarz-weiße Rockabilly-Schuhe.
Auf dem zweiten Platz landete Stefan Bitzer, der unter anderem mit „You’ve Lost That Loving Feeling“ ebenfalls die Zuhörer zu begeistern wusste, Dritte wurde die erst 17-jährige Ronja Spitzmacher mit „These Boots Are Made For Walking“. Georg Kargoscha trug wiederum als ältester Teilnehmer die „Сарri-Fischer“ vor. Den ersten Applaus gab es schon, bevor einer der Kandidaten die Bühne betreten hatte, als Sängerwettstreit-Organisator George B. Miller erklärte, dass es wieder zwei Durchläufe für alle Kandidaten gibt. Das kam beim Publikum sehr gut an.
Da es die 25. Jubiläumsauflage von „Seebeck am Markt“ war, sang George B. Miller unter Applaus das erste Mal selbst einen Song. Der Ablauf hat sich inzwischen bewährt. Erst spielt die Band „Larry and the Handjive“ und der Moderator Günter Kocken stimmt auf den Auftritt ein, dann kommen die Sänger.
„Tolle Musiker, tolle Menschen, tolles Ambiente“
Die Zuhörer - viele von ihnen sind „Stammgäste“, so wie viele Sänger auch – waren hellauf begeistert. Sonja Köhler und Gunda Brickwedel hatten mit Freunden an einem Tisch Platz genommen. „Wir sind alle paar Jahre mal wieder hier – und sind heute total begeistert“, sagten Köhler und Brickwedel. Sie hatten schon nach dem ersten Durchgang ihre Favoriten und lagen damit auch richtig. „Tolle Musiker, tolle Menschen, tolles Ambiente“, freute sich auch Helgrit Schlake. Sie war zum ersten Mal unter den Besuchern. Sie wollte Stefan Zorn und Michael Bücker unterstützen, die wie sie bei den Original Fishtown Singers mitmachen.
Sandra und Hans Georg Dietsch sind schon seit vielen Jahren als Gäste dabei. „Das ist immer wieder ein Highlight“, sagte Sandra Dietsch. „Wir gehören schon zum Inventar“, fügte der Ehemann mit einem Lächeln hinzu. Sie bewunderten die Sängerinnen und Sänger, die mutig die Bühne eroberten, betonten beide.

Organisator hofft auf eine 26. Ausgabe des Wettbewerbs
Die Gäste hörten genau hin, als Organisator George B. Miller aufs kommende Jahr zu sprechen kam, und mitteilte, dass er hoffe, dass es auch eine 26. Auflage geben werde. Sollte die Veranstaltung, die 1998 zum ersten Mal stattfand, und zu einer Bremerhavener Institution geworden ist, vor einer ungewissen Zukunft stehen? Im persönlichen Gespräch erklärt George B. Miller später: „Von uns aus geht es auf jeden Fall weiter.“